Indien hat mein Leben verändert.
Was fängt man mit viel Zeit an, wenn man nicht mehr aktiv im Schuldienst ist?
Ich habe einfach nur versucht mein Hobby Reisen mit einem Sinn zu versehen. So stieß ich auf den Sambhali Trust in Jodhpur/Indien,der vor wenigen Jahren von einem jungen Inder Govind Singh Rathore gegründet wurde. Als freiwillige Helferin habe ich unterrichtet, mit den Mädchen gehandarbeitet , Workshops durchgeführt und die verschiedenen Zweige des Trusts kennengelernt. Junge Frauen und Mädchen erschienen jeden Morgen fröhlich, trotz ihrer sichtbaren Armut. Sicher waren sie froh dem häuslichen Bereich entkommen zu können um hier mit Gleichgesinnten Zeit zu verbringen und zu lernen. Ein Teppich wird ausgerollt, ein Heft und ein Bleistift – mehr braucht es nicht. Kein Vergleich zur Ausstattung unserer Schulen.
Besonders beeindruckend dann das Erlebnis Setrawa, ein Dorf wie viele in Rajasthan. Staubig, Lehmhäuser, kleine Geschäfte – viel Armut. Dazwischen die – Schule: ein einfacher Raum, ein Innenhof. Die Kinder sitzen auf Matten am Boden. Dass sie fleißig lernen, verraten die Wände: hübsch bemalt mit gelben Bögen, roten Kreisen und blauen Rahmen. Dazwischen liebevoll gestaltete Plakate – eine Karte von Indien, eine Liste der englischen Wochentage, Zahlenreihen, Tiernamen. Und mittendrin die leuchtenden Augen der Kinder. Kinder, die lernen wollen. Ein Anblick, der Hoffnung macht.
Inzwischen sind wir ein Kreis von mehr als 10 Freiwilligen, die sich regelmäßig im Sambhali Trust einfinden und helfen. Aber auch hier in Deutschland wollten wir nicht ganz untätig sein und haben Anfang 2013 den Verein – Freunde für Sambhali – gegründet. Unser Ziel ist es Spendengelder durch verschiedene Aktivitäten zu sammeln und dafür zu sorgen, dass sie dort eingesetzt werden, wo es wirklich Sinn macht.
Mein Dank gilt den Lehrerinnen und Schülern der GS an der Ganghoferstraße, dass sie durch ihren Einsatz unser Projekt Sambhali Trust unterstützen.
Hildegard Lehngut

